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Malerei

Ich bin eine Malerin, Farbe jeglicher Art auf allen Materialien reizen mich zu experimentieren. Meine Liebe gehört jedoch der Ölfarbe und der Leinwand. Schon allein der Geruch der Farbe und des Terpentins ist mit der Atelieratmosphäre untrennbar verknüpft. Ölfarbe trocknet langsam, träge. Ich kann mich im malerischen Prozess vergessen, zulassen, dass er sich verselbstständigt. Die Zeit wird gleichgültig. Das Werk entsteht nach seinem eigenen Gesetz und Rhythmus.

In Hermann Hesses Geschichte "der Maler" von 1918 habe ich mich gefunden:

„(...) da klang etwas in ihm auf, er blieb stehen, er fühlte in seiner Seele ein altes Lied aus sagenhaften Zeiten wieder angestimmt. Lehmgelb und staubiges Grün oder träger Fluss und jähe Versteile, irgendein Verhältnis der Farben oder Linien, irgendein Klang, eine Besonderheit in dem zufälligen Bilde war schön, war unglaublich schön, rührend und erschütternd, sprach zu ihm, war ihm verwandt. Und er fühlte Schwingung und innigste Beziehung (...)  alles schien einzig und allein da zu sein, um in dieser Stunde so vereinigt in seinem Auge und Herzen sich zu spiegeln (...) er kostete es, es war süß und schwer, aber er konnte es nicht lange dabei aushalten, es war zu reich, es wurde in ihm (...) zu Erregung und beinahe zu Angst und Wut. Es war stärker als er, es nahm ihn hin, riss ihn weg, er fürchtete, darin unterzusinken.(...)“
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