Ich
hänge in der Luft ... schwebe auf Wolken ... erlebe den freien Fall ...

ich suche
die Nadel im Heuhaufen ...  den Punkt im Kreis ... den Stein der Weisen ...

ich finde
Unverhofftes ... Scherben ... Bruchstücke ... Fragmente ... Fäden ...

ich bin
tastend ... suchend ... schleichend ... von hinten kommend ... unlogisch ... chaotisch ... verquer denkend ... unangepasst ... unbequem ...

ich
halte inne ... spüre nach ... fühle ... empfinde ... sauge auf ... verknüpfe ... gebe mich hin ... wandere ... pilgere ...

ich bin eine Pilgerin auf dem Holzweg

Kann man auf dem Holzweg pilgern? im Volksmund ist das der unsichere, brüchige, gefährliche Weg. Ein Weg, auf dem man Unvorhergesehenem begegnet, der auch Gefahren birgt. Man kann in die Irre gehen auf dem Holzweg.

Aber Holz ist etwas Gewachsenes, es hat gelebt, es hat gefühlt, es hat starke Strukturen. Holz ist warm und schützt.

Der Holzweg ist mein Weg.

"In jeder großen Kunst ist Gott anwesend"

Dieser Satz fiel während des Symposiums "Vision is Possible" an der HKT im Oktober 2012. Ich stimme ihm völlig zu,  möchte ihn aber gerne drehen in:

"Wo Gott anwesend ist, ist große Kunst"

In meinem Suchen habe ich die großartigen Formen der Natur gefunden. Was Zeit und Verwitterung an Formenschönheit schaffen, ist eine genaue Betrachtung wert.

Mich magisch anziehende Formen finde ich bei alten Bäumen, die schon vieles mitgemacht haben. Sie bilden aus Wunden verschrobene Knörze und Auswüchse, das Morbide zieht mich in seinen Bann. Die Bäume kämpfen gegen die Verletzungen gleich einer Auster, die aus einem Fremdkörper eine Perle schafft. Sie sind in der Lage, aus einer Wunde ein Kunstwerk zu schaffen, und da kann ich Kraft und Lebensmut von ihnen erhalten.

Der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen zeigt sich. Damit etwas Neues entstehen kann, muss immer etwas Altes weichen.